New Work als Beschleuniger von Digitalisierung und Leistungsfähigkeit

June 7, 2024

Inhalt

New Work wird zur Notwendigkeit in Zeiten von Veränderung

Zeitgeschichtlich hat die Entwicklung rasanter technologischer Fortschritte und der stetigen Veränderung gerade erst begonnen. Führungskräfte stehen damit vor der herausfordernden wie reizvollen Aufgabe, ihre Unternehmen nicht nur anzupassen, sondern sie an die Spitze von Veränderungsfähigkeit, Handlungsfähigkeit und Innovation zu bewegen. Das von vielen als Generation-Z-Thema empfundene Konzept des New Work, oft diskutiert im Kontext von Mitarbeitermotivation, Fachkräftemangel und modernen Arbeitsbedingungen, bietet Führungskräften eine wesentlich tiefere strategische Dimension als gemeinhin diskutiert. Jenseits der üblichen Diskurse erweist sich New Work als wirkungsvoller Hebel für eine digitale Transformation und höhere Leistungsfähigkeit..

Die digitale Transformation ist für Unternehmen keine bestehende Option, sondern eine unternehmerische Notwendigkeit für die Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit. New Work kann hierbei als integraler Bestandteil von Unternehmensstrategie und Unternehmensentwicklung betrachtet werden, der weit über die Verbesserung einer Arbeitskultur hinausgeht. New Work sollte das Ziel haben, ganz genau auf die Unternehmensstrategie ausgerichtet zu sein, um angestrebte Unternehmensziele nachhaltig zu unterstützen. Durch die Umgestaltung von Arbeitsprozessen und Arbeitsstrukturen im Zuge von New Work öffnen sich mehrere motivierende Wege, effizienter zu arbeiten und neue Technologien effektiv zu integrieren.

Wenn New Work also aus dem Blickwinkel von Unternehmensentwicklung und Digitalisierung betrachtet wird, erfolgt bei Führungskräften erfahrungsgemäß schnell die Erkenntnis, dass es nicht nur darum gehen kann, wo und wie lange Arbeit verrichtet wird, sondern vielmehr darum, wie Arbeit zukünftig effizient gestaltet wird und welche Ergebnisse damit erwartet werden können. New Work bietet für alle Beteiligten einen motivierenden Ansatz, technologische Innovationen bestmöglich einzubinden, kontinuierlich auszubauen und bessere Ergebnisse zu erzielen. Wenn Führungskräfte diese Perspektive in ihre strategischen Überlegungen einbeziehen, kann New Work als Beschleuniger von Digitalisierung und höherer Leistungsfähigkeit gesehen werden.

New Work, Digitalisierung, Human Performance und New Leadership

Erfolgreiche Unternehmensentwicklung kombiniert New Work, Digitalisierung, Human Performance und New Leadership – und ist entscheidend für zukünftigen Geschäftserfolg.

Die Entwicklung ist genauso eindeutig wie unumkehrbar – und die Entwicklung hat gerade erst begonnen: auf der einen Seite wird Technologie die Arbeit grundlegend verändern. Auf der anderen Seite werden menschliche Leistungen und Ergebnisse zusammen mit der Technologie die zentralen Orientierungsgrößen für Unternehmenserfolg sein – beides gezielt fusioniert fördert exzellente Geschäftsergebnisse, hohe Wettbewerbsfähigkeit und starke Lernkurven.

Im Zusammenhang von Unternehmensentwicklung und New Work werden demnach Aufgaben für Mitarbeitende ausgebaut oder werden neu entstehen, die z.B. Kreativität, Innovation, interdisziplinäre Zusammenarbeit, emotionales Verständnis und Zusammenhänge, Kommunikation, soziale Interaktion, Führung und Steuerung einbringen.

Das bedeutet, dass die heute bisweilen empfundenen Gegensätze von Technologie und Mensch zu einer idealen Ergänzung verbunden werden. Die wachsenden Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz und die bestehenden Vorteile menschlicher Leistungen werden die Basis für zukünftige Unternehmenserfolge bilden und es entstehen zugleich maßgebliche Vorteile für Mitarbeitende. Das heisst aber auch, dass sich die Unternehmensführung noch konsequenter auf den Menschen ausrichten und konzentrieren muss, um Fähigkeiten und Persönlichkeit weiter zu stärken und auszubauen. Dann wird die Fusion zu einer idealen Ergänzung gelingen, dann kann für alle Beteiligten ein überdurchschnittlicher Mehrwert durch sich verstärkende Verbindungen erzielt werden.

Für die Unternehmensführung mit einem zentralen New-Leadership-Ansatz sind vier Punkte ausschlaggebend:

  • Ein neuer Führungsansatz hat Gerechtigkeit, kontinuierliche Weiterentwicklung, reale Aufstiegschancen, Ergebnisorientierung und ein erhöhtes Gefühl der Zugehörigkeit zum Ziel.
 
  • Ein neuer Führungsansatz denkt Arbeit neu. Bestehende Potenziale technologischer Entwicklungen werden nach Prüfung und bei Klarheit ohne zögern genutzt, um positive Ergebnisse für Unternehmen, Teams und Personen zu erzielen. Es geht zukünftig weniger um Arbeitszeit und Präsenz, sondern immer mehr um Arbeitsergebnisse, Weiterentwicklung, Veränderungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und Selbstverantwortung.
 
  • Ein neuer Führungsansatz wird als strategische Unternehmensentwicklung gesehen, der eine Reorganisation und Digitalisierung von Unternehmen und Geschäftsbereichen einschließt. Experten und Berater für Unternehmensentwicklung werden auf Grund der Bedeutung und Komplexität für Unternehmen eingebunden.
 
  • Die Erhebung von Kennzahlen zur Leistungsmessung benötigt neue Qualitäten der Daten. Unternehmen stehen mit der Digitalisierung eine Vielzahl von Datenquellen und mehr Daten als je zuvor zur Verfügung. Dabei sollte es zukünftig nicht nur um „Output-Ergebnisse“ gehen, sondern vor allem um Kennzahlen für Ursachen von Leistungssteigerungen und Ergebnisse/ Output sowie Kennzahlen, die einen Mehrwert für Organisation und Mitarbeitende schaffen.
 

Mit New Work und digitaler Transformation ist eine Vielzahl an Tätigkeiten nicht mehr auf die bisher erfolgreichen Sichtweisen anwendbar, da diese Aufgaben, unabhängig von Zeit und Ort, durch Technik und KI erledigt werden können. New Work und New Leadership schaffen vor diesem Hintergrund organisatorische und mentale Freiräume und Ziele, um persönliche Fähigkeiten weiter zu trainieren und Mitarbeitenden mehr Einfluss auf die Gestaltung ihrer Arbeitsergebnisse zu geben. 

So können Innovationen gefördert, komplexe Herausforderungen im Team gelöst werden und Mitarbeitende können ihren Beitrag zu übergeordneten Zielen des Unternehmens deutlich erkennen. Daten und Tools schaffen Transparenz in Weiterentwicklung, Arbeitsfortschritt und Arbeitsergebnisse, müssen aber unter hoher Vertrauenswürdigkeit angewendet werden.

New Work und Digitalisierung

New Work als Beschleuniger der Digitalisierung und der persönlichen Leistungsfähigkeit

Erfolgreiches Projektmanagement mit und ohne Projektmanagement BeratungDie Betrachtung von New Work kann also nicht auf Fragen begrenzt sein, wo und wie flexibel die Arbeit verrichtet werden kann, wie lange gearbeitet wird und wie häufig Präsenz im Office stattfinden sollte.

New Work sollte mit Unternehmenszielen kombiniert werden und die Arbeit durch den Einsatz von Technologien effizienter und effektiver gestaltet werden. Erforderlich dafür ist ein Umsetzungskonzept, das die Reife von Organisation, Geschäftsbereichen und Teams als Ausgangssituation einschließt.

Welchen Beitrag kann New Work als Beschleuniger der Digitalisierung leisten? Dazu eine Zusammenfassung an Möglichkeiten:

  • Die Flexibilität von Arbeitsmodellen fördert Remote-Arbeit, flexible Arbeitszeiten und den Einsatz arbeitserleichternder und lernender Tools, die die Akzeptanz und Anwendungsbereitschaft von Cloud-Technologien und digitalen Tools stark erhöht.
 
  • Agile und effiziente Arbeitsmethoden erreichen eine höhere Akzeptanz, wenn sie über digitale Tools abgebildet, angewendet und abgerufen werden können. Über diesen Weg lassen sich relativ schnell agile Kulturen und Methoden etablieren, die z.B. digitale Projektentwicklung, Projektmanagement und Teamkollaboration intensiv unterstützen. Auch ein professionelles Project Management Office (PMO) kann erfolgreich etabliert werden. Ein PMO zu implementieren, wird für Unternehmen immer wichtiger, da durch die notwendigen Veränderungen die Anzahl der Projekte zunehmen.
 
  • Kultur des lebenslangen Lernens wird dadurch erreicht, dass bestehende digitale Tools unternehmensweit und in Echtzeit notwendige Wissens- und Weiterentwicklungsinhalte sofort abbilden, erlernbar machen und im täglichen Alltag umgehend zur Anwendung bringen können. Einer neuen Unternehmenskultur wird somit der Weg geebnet, kontinuierliche Weiterbildung und das Aneignen digitaler Kompetenzen als Routine erleben zu lassen.
 
  • Digital Leadership: Entwicklung digitaler Führungskompetenzen, die für die Leitung und Weiterentwicklung verteilter Teams und die Nutzung digitaler Daten zur Entscheidungsfindung essenziell sind.
 
  • Digitale Technologie ist der Enabler für die kontinuierliche Optimierung von Mitarbeiterentwicklung, Arbeitsergebnissen, Kundenzentrierung und Effizienzsteigerung, etwa durch schrittweise ausbaubare automatisierte Prozesse und künstliche Intelligenz.

New Work in der operativen Betrachtung: Situative Anpassung hybrider Arbeitsmodelle nach festgelegten Kriterien

Flexible Arbeitsmodelle sind aus der Unternehmenswelt nicht mehr wegzudenken. Eines ist jedoch zu bedenken: die Anpassung von Arbeitsmodellen kann in Ausgestaltung und Argumentation nicht nur mehrheitlich aus Sicht der Mitarbeitenden gestaltet werden.

Im Fokus müssen im Abgleich mit Mitarbeiterinteressen neue Arbeitsmodelle stehen, die zur Erreichung von Unternehmenskultur, Arbeitsergebnissen und Unternehmenszielen am wirkungsvollsten und effizientesten sind. Mittlerweile gibt es Untersuchungen zu hybriden Arbeitsmodellen, die sich damit beschäftigen.

Zusammengefasst kann ausgesagt werden: die Auswahl und die Umsetzung von Arbeitsmodellen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Arbeitsergebnissen auf wettbewerbsfähigem Level sind abhängig von fünf wesentlichen Kriterien, die wir als Berater für strategische und operative Unternehmensentwicklung aufgestellt haben. Darauf können situative Arbeitsmodelle gewählt und kommuniziert werden:

 

  • Umfassen die Aufgaben Routinethemen oder neue Themen oder für Beteiligte komplexe Themen?
 
  • Ist die jeweilige Team- und Mitarbeiterreife bzgl. Wissen, Können, Engagement, Ergebnisorientierung und Selbstverantwortung hoch oder niedrig?
 
  • Arbeitet das Team harmonisch und einheitlich am Ziel oder nicht?
 
  • Werden die vereinbarten Arbeits- und Kennzahlenziele in Qualität und Quantität erreicht oder nicht?
 
  • Gibt es im Unternehmen wenig Veränderungen oder starke Veränderungen?
Situativ-flexible Zusammenarbeit im New Work

Dieser Part der strategischen Unternehmensentwicklung ist ein für Führungskräfte oftmals wichtiges Entwicklungsfeld, dass Unternehmen dabei unterstützt, effektive Arbeitsmodelle zu etablieren, die Wissenserweiterung, Weiterentwicklung, Produktivität und die Interessen der Mitarbeiter integriert berücksichtigen.

New Work und die gezielte Entwicklung hybrider Arbeitsmodelle ist somit ein wichtiges Thema der Unternehmensentwicklung. Die ersten Langzeitergebnisse für eine erfolgreiche hybride Zusammenarbeit schaffen Fakten bezüglich Entscheidungen von Office-Präsenz und Homeoffice. Erstaunlich ist, dass auch fortschrittliche High-Tech-Unternehmen die Mitarbeitenden oftmals wieder ins Office holen möchten. Welche Gründe liegen dafür vor?

Wissen:

Wissen ist unser Rohstoff – und unser Wissen, das wir benötigen, wird immer komplexer und verändert sich immer schneller. Der Austausch von komplexem Wissen wird remote eindeutig erschwert und ist wenig effizient: Wissensaufnahme über Medien hat einen geringen Wirkungs-/ Nachhaltigkeitsgrad und wird kombiniert mit schriftlichem Austausch (also asynchron) stark erschwert. Verschiedene Studien zeigen, dass Teams hierfür am besten direkt und untereinander gut kommunizieren müssen. Vertieftes Wissen entsteht nicht über mediale Sprints, die häufig auch mit geringer Aufmerksamkeit und hoher Ablenkung abgehalten werden.

Interdependenz

Hohe Abhängigkeit und mehrere Schnittstellen bei Aufgaben sowie komplexe Aufgaben – einfache Input-Output-Aufgaben reichen immer weniger aus. Viele einzelne Aufgaben in bestehenden Teams sind extrem voneinander abhängig: man ist aufeinander und auf die Arbeitsergebnisse angewiesen. Der hohe Abstimmungs- und Koordinierungsbedarf erfordert ebensolche hohen Leistungen der Teammitglieder. Virtuelle Zusammenarbeit verringert jedoch die Leistung der Personen in diesen Fällen erheblich und schafft zusätzlich Kommunikationsbarrieren.

Lernen, Kreativität und Innovation

Wann gingen die Patentzahlen in Unternehmen weltweit und erstmals erheblich zurück? Während der Pandemie! Die Unternehmenspraxis und Experimente zeigen, dass virtuelle Teams gegenüber direkt miteinander agierenden Teams erhebliche Leistungseinbußen in kreativen Prozessen aufweisen. Und aus der Psychologie wissen wir, dass Lernprozesse nicht nur durch eigene Erfahrungen, sondern auch durch kontinuierliche, vielfache Beobachtungen und direktem Austausch entstehen.

Routine

Homeoffice sorgt mehrheitlich für bessere Leistungen, wenn Routinearbeiten erledigt werden müssen, also das Abarbeiten von bekannten Aufgaben.

Onboarding

Neue Mitarbeitende können sich wesentlich leichter integrieren und von Erfahrenen lernen, wenn sie die Kultur und Personen vor Ort beobachten und interagierend handeln können.

Experten Kommentar

Neue Anforderungen in der Unternehmensentwicklung stellen Führungskräfte vor erfolgsentscheidende Herausforderungen. Gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten wir an einer konsistenten Implementierung von New Work Ansätzen zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Dabei legen wir einen besondern Fokus auf agile und effiziente Arbeitsmethoden, flexible Arbeitsmodelle und eine Kultur des lebenslangen Lernens.

Gerne tauschen wir uns auch mit Ihnen zum Thema New Work und der Bewältigung zukunftsentscheidender Herausforderungen aus..

EXPERTE

DR. MATHIAS EHRHARDT – GESCHÄFTSFÜHRER

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