Führungskräfte­entwicklung – Trends, Maßnahmen und Konzepte für 2026

April 14, 2025

Inhalt

Führungskräfteentwicklung verstehen – die wichtigsten Maßnahmen, Methoden und Konzepte im Überblick

Starke Führung zahlt sich aus: Unternehmen mit agilen Führungskräften sind bis zu 25 % profitabler¹, und gezielte Entwicklungsprogramme steigern den Umsatz pro Mitarbeitenden um 37 %.² Doch die Realität ist aktuell noch ernüchternd – nur 20 % der Führungskräfte gelten als Personen mit hoher Führungswirkung und entsprechenden Führungserfolgen, und nur 30 % gelten als optimal eingesetzt. Die Konsequenz? Unerschlossenes Potenzial, das Unternehmen wertvolle Ergebnisse kostet – weil strategische Fähigkeiten und Führungswirkung nicht optimal gestärkt werden.¹ ³ Sie umfasst gezielte und aufeinander aufbauende praxisnahe Entwicklungsprogramme, die auf Führungsreife sowie auf allgemeine Herausforderungen, die Unternehmenskultur und Unternehmensziele abgestimmt sind. 
 
Bevor wir tiefer in Aufgaben und Konzepte einsteigen, lohnt sich ein kurzer Blick auf den Begriff selbst: Was genau verstehen wir unter “Führungskräfteentwicklung”? 

Definition Führungskräfteentwicklung

Führungskräfteentwicklung bezeichnet alle gezielten Maßnahmen und Programme zur systematischen Weiterentwicklung von Personen in Führungspositionen. Ziel ist es, individuelle Kompetenzen, Führungsverhalten und strategische Wirksamkeit so zu fördern, dass sie einen messbaren Beitrag zur Leistung, Kultur und Zukunftsfähigkeit der Organisation leisten.

Damit Führung wirksam bleibt, muss sie stetig weiterentwickelt werden. Im nächsten Abschnitt werfen wir daher einen genaueren Blick auf die konkreten Aufgaben, die eine erfolgreiche Führungskräfteentwicklung ausmachen. 

Die wichtigsten Aufgaben der Führungskräfteentwicklung

Die Kernaufgaben der Führungskräfteentwicklung sollten weit mehr als die Ausrichtung klassischer Führungstrainings umfassen. Klassische Führungstrainings haben sich für Unternehmen mehrheitlich als zu „eindimensional“, wenig passgenau und kaum nachhaltig herausgestellt. Zu den zentralen Aufgabenbereichen der Führungskräfteentwicklung gehören:

  • Identifikation und Analyse des vorhandenen Führungskräftepotenzials: Durch Assessments und Potenzialanalysen werden Stärken und Entwicklungsfelder der Führungskräfte identifiziert, z.B. über 180- bis 360-Grad-Feedback, um individuelle Entwicklungsbedarfe sichtbar zu machen und mit den Unternehmenszielen zu kombinieren.

     

  • Zielsetzung, Konzeption und Implementierung gezielter Entwicklungsprogramme: Weiterentwicklungsprogramme für verschiedene Führungsebenen und Reifestufen von Führung ermöglichen eine gezielte Weiterentwicklung unter Berücksichtigung aktueller Herausforderungen.

     

  • Kontinuierliche Förderung, Qualifizierung und Fortschrittsbetrachtung: Nachhaltige Entwicklung bedeutet regelmäßige Unterstützung und Monitoring zur Erlangung von Führungsreife und Führungswirkung und erfordert regelmäßige Evaluierung, Priorisierung oder Anpassung der Maßnahmen

     

  • Aufbau eines Talent- und Potenzial-Pools für Nachwuchsführungskräfte: Um langfristige Nachfolgeplanung zu gewährleisten, werden Talente frühzeitig gefördert, z.B. in Form eines High-Potential-Programms, in dem Führungstalente gezielt auf zukünftige Führungsaufgaben vorbereitet werden.

     

  • Etablierung von unternehmensweiten Führungsstandards: Eine konsistente Führungskultur sorgt für Orientierung, Einheitlichkeit, Ziele und Werte für Teams und Mitarbeitende im Unternehmen. Ein einheitliches Führungskräfte-Framework definiert somit klare Erwartungen, Werte, Verhaltensweisen und Führungsziele für alle Führungsebenen, um eine einheitliche Führungskultur über alle Standorte hinweg zu gewährleisten. 

Führungskräfteentwicklung – Trends, Maßnahmen und Konzepte für 2026 - Aufgaben

In der Praxis zeigt sich, dass in vielen Unternehmen das Thema Führungskräfteentwicklung oftmals recht „kurzatmig“ angelegt ist: Durchführung von 1 bis 3 Trainings und anschließend direkt in die selbstverantwortliche Umsetzung ohne Begleitung, Fortschrittsbetrachtung, Vertiefungsphasen, Monitoring und Erfolgsmessung. Diese Vorgehensweise wird der ergebnisrelevanten Bedeutung von Führung auf Unternehmensperformance, Wettbewerbsfähigkeit, Mitarbeiterengagement, Innovationskraft und den derzeitig grundlegenden Veränderungen nicht gerecht. Denn Führung erledigt man nicht im Vorbeigehen. 

Im Folgenden stellen wir den klassischen und den systematischen Ansatz der Führungskräfteentwicklung gegenüber, um die wesentlichen Unterschiede herauszuarbeiten und zu zeigen, wie eine zeitgemäße, nachhaltige Führungskräfteentwicklung erfolgreicher gestaltet werden kann. 

Der klassische Ansatz für Führungskräfteentwicklung

Der klassische Ansatz der Führungskräfteentwicklung legt den Fokus auf bewährte Methoden wie Trainings, Seminare und Workshops. Diese Maßnahmen bieten eine Grundlage, um Führungskräfte in grundlegenden Kompetenzen zu schulen und ihnen Führungsinstrumente zu vermitteln. 

  • Führungstrainings: Seminare und Workshops zur Vermittlung von Führungsmethoden.
  • Delegation zur Erlangung von Führungserfahrung: Führungskräfte lernen selbstständig und ohne Fortschrittsbetrachtung durch tägliche Praxis. Dabei bleibt ihnen Intensität und Konsequenz der Umsetzung selbst überlassen.
  • Mentoring oder Coaching: Einzelne Führungskräfte erhalten zeitweise Unterstützung durch erfahrene Führungspersonen. 

Warum der klassische Ansatz für Führungskräfteentwicklung zu kurz greift

Obwohl der klassische Ansatz durchaus Führungswissen, -methodik und Anwendungstipps bietet, stößt er in der Praxis oft an Grenzen:

  • Geringe Alltagsintegration: Erlernte Inhalte werden nicht ausreichend in den Arbeitsalltag übertragen.

    Beispiel: Nach einem Seminar zu Feedbackgesprächen fehlt den Führungskräften eine strukturierte Nachbetreuung, um das Gelernte konsequent anzuwenden. 

  • Fehlende strukturelle Unterstützung: Führungskräfte bleiben nach Schulungen oft ohne weiterführende Begleitung.
    Beispiel: Eine neu ernannte Führungskraft absolviert ein Training zur Teamführung, erhält danach aber keine regelmäßige Supervision oder Mentoring, um Herausforderungen im Alltag zu reflektieren und Lösungen zu erarbeiten.

Führungskräfteentwicklung – Trends, Maßnahmen und Konzepte für 2026 - 6 - Schwächen klassischer Ansatz

  • Mangelnde Erfolgsmessung: Häufig fehlen klare Kennzahlen und systematische Feedbackmechanismen, um die Wirksamkeit von Entwicklungsmaßnahmen zu überprüfen. 
    Beispiel: Ein Unternehmen investiert in Führungskräftetrainings, misst aber nicht, ob sich das Führungsverhalten, die Mitarbeiterzufriedenheit oder Abteilungsergebnisse verbessert haben. 

  • Fehlende Individualisierung:  Entwicklungsmaßnahmen sind oft nicht auf die spezifischen Herausforderungen und Stärken der Führungskräfte zugeschnitten. 
    Beispiel: Ein standardisiertes Seminar vermittelt allgemeine Führungstheorien, ohne auf die individuellen Bedürfnisse einer frisch beförderten Führungskraft einzugehen, die vor ganz neuen Herausforderungen steht.

Die mangelnde Nachhaltigkeit klassischer Führungskräfteentwicklungsansätze kann erhebliche Folgen für Unternehmen haben. Ohne kontinuierliche Begleitung und strategische Integration bleiben Führungskräfte oft unsicher in ihrer Rolle, was zu ineffektiven Entscheidungsprozessen und geringerer Mitarbeiterzufriedenheit führt. Fehlende Erfolgsmessung und unzureichende Alltagsintegration verhindern nachhaltige Verhaltensänderungen, sodass Unternehmen ihre Investitionen nicht in messbare Verbesserungen umwandeln können. Letztlich führt dies zu höheren Fluktuationsraten, sinkender Produktivität und einer geschwächten Wettbewerbsfähigkeit. 

Der systematische Ansatz für Führungskräfteentwicklung

Der systematische Ansatz für Führungskräfteentwicklung geht gezielt die Schwächen und Shortcomings des klassischen Ansatzes an. Während klassische Methoden oft isolierte Trainings ohne langfristige Begleitung und strategische Ausrichtung bieten, sorgt der systematische Ansatz für eine nachhaltige Entwicklung, indem er Führungskräfteentwicklung direkt mit den Unternehmenszielen und den konkreten Herausforderungen des Unternehmens verknüpft. Dies wird durch kontinuierliche, aufeinander aufbauende Maßnahmen erreicht, die sowohl Präsenzformate als auch digitale Lernmethoden integrieren. 

  • Führungstrainings und kontinuierliche Begleitung: Während klassische Ansätze oft auf isolierte Trainings setzen, kombiniert der systematische Ansatz kontinuierliche Entwicklungsmaßnahmen. Diese bestehen aus integrierten, aufeinander aufbauenden Modulen, die Präsenzformate mit digitalen Lernmethoden wie Blended Learning kombinieren. Zudem wird die Weiterentwicklung aktiv im Arbeitsalltag gefördert und durch regelmäßige Coaching-Sitzungen, Mentoring sowie Peer-Learning-Formate bis hin zur Umsetzungsroutine begleitet.
  • Strategische Integration und Ausrichtung an Unternehmenszielen: Der klassische Ansatz betrachtet Führungskräfteentwicklung häufig als isolierte Maßnahme ohne direkten Bezug zu Unternehmenszielen und -herausforderungen wie z. B. wichtige Change- und Transformationsprojekte. Der systematische Ansatz hingegen integriert alle Entwicklungsmaßnahmen mit den strategischen Zielen des Unternehmens und passt sie kontinuierlich an die aktuellen Herausforderungen an.
     
  • Individuelle Entwicklungspläne: Der systematische Ansatz berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse der Führungskräfte und entwickelt maßgeschneiderte Entwicklungspläne, die auf den Stärken und Schwächen der jeweiligen Führungsperson basieren. Dies wird durch regelmäßige Assessments, wie z. B. 180- bis 360-Grad-Feedback, ermöglicht. Der Entwicklungsplan ist somit dynamisch und passt sich den fortlaufenden Anforderungen und Herausforderungen an.

  • Feedback, Monitoring und Erfolgskontrolle: Klassische Ansätze verzichten oft auf eine systematische Fortschrittsbetrachtung und Erfolgskontrolle, die für die nachhaltige Wirksamkeit von Entwicklungsprogrammen notwendig ist. Der systematische Ansatz dagegen nutzt regelmäßige Feedback-Loops mit entsprechenden Tools und definierten KPIs, um die Entwicklung der Führungskräfte zu messen und zu steuern. Dies gewährleistet, dass Fortschritte kontinuierlich überprüft und angepasst werden.
  • Nachhaltigkeit durch kontinuierliche Weiterentwicklung: Im klassischen Ansatz enden Entwicklungsmaßnahmen oft nach einem kurzen Trainingsintervall. Der systematische Ansatz stellt jedoch sicher, dass die erlernten Fähigkeiten durch gezielte Weiterentwicklungsmaßnahmen wie Mentoring, Coaching und individuelle Lernpläne nachhaltig verankert werden. Dies sorgt dafür, dass die Führungskräfte nicht nur in der Theorie geschult werden, sondern ihre Fähigkeiten langfristig in die Praxis umsetzen können.

Vorteile des systematischen Ansatzes für Führungskräfteentwicklung

Der systematische Ansatz für Führungskräfteentwicklung setzt dort an, wo klassische Methoden an ihre Grenzen stoßen: Statt punktueller Trainings ohne strategische Einbettung verfolgt er einen ganzheitlichen, praxisnahen und langfristig wirksamen Weg. Durch die enge Verknüpfung mit den Unternehmenszielen sowie durch individuelle, kontinuierlich begleitete Maßnahmen entsteht eine nachhaltige Führungskräfteentwicklung, die messbare Wirkung zeigt. 

Doch was genau bringt dieser Ansatz Unternehmen konkret? Im Folgenden werden die zentralen Vorteile des systematischen Ansatzes dargestellt – von gesteigerter Profitabilität über höhere Umsetzungskompetenz bis hin zu nachhaltigem Mitarbeiterengagement und individueller Förderung: 

  • Höhere Profitabilität: Unternehmen mit exzellenter Führung sind bis zu 25 % profitabler, da zielgerichtetere Entscheidungen getroffen, Prozesse effizienter gestaltet und Teams leistungsstärker geführt werden1. Der systematische Ansatz legt hierbei besonderen Wert auf die strategische Integration und die Ausrichtung an Unternehmenszielen. Durch die gezielte Entwicklung von Führungskompetenzen, die mit den strategischen Prioritäten des Unternehmens abgestimmt sind, entstehen klar definierte Entscheidungswege, eine optimierte Ressourcennutzung und eine höhere Produktivität.  

  • Bessere Umsetzungskompetenz: Change-Projekte werden erfolgreicher durchgeführt, weil Führungskräfte gezielt für Change-Management-Prozesse geschult werden. Dabei erwerben sie essenzielle Kompetenzen wie den Umgang mit Widerständen, Stakeholder- und Gruppendynamiken, die Gestaltung effektiver Kommunikationsstrategien sowie die Fähigkeit, Mitarbeitende durch unsichere Phasen mit hoher Rückfallwahrscheinlichkeit zu führen. 
     
  • Höheres Mitarbeiterengagement: Klar definierte Führungsstandards fördern Motivation und Bindung, indem sie Führungskräften klare Erwartungen und Werkzeuge an die Hand geben, um ein konstruktives Arbeitsumfeld zu schaffen. Dazu gehören Kompetenzen wie wertschätzende Kommunikation, aktives Zuhören, empathische Mitarbeiterführung und gezielte Anerkennung von Leistungen. Mit diesen Fähigkeiten können Führungskräfte ein positives und motivierendes Arbeitsklima schaffen, in dem Mitarbeitende sich wertgeschätzt fühlen, sich stärker mit dem Unternehmen identifizieren und ihre Leistung steigern. 

  • Nachhaltige Wirksamkeit: Anstatt auf kurze, einmalige Trainings zu setzen, basiert der systematische Ansatz auf langfristigen Entwicklungsprogrammen, die Führungskräfte kontinuierlich begleiten. Durch regelmäßige Reflexion und Erfolgsmessung wird sichergestellt, dass Fortschritte erfasst und bei Bedarf Anpassungen vorgenommen werden. Zudem wird besonderer Wert auf die praktische Umsetzung im Arbeitsalltag gelegt, indem praxisnahe Coaching-Elemente, Mentoring und maßgeschneiderte Entwicklungspläne integriert werden.
  • Individuelle Förderung: Der systematische Ansatz geht bewusst davon aus, dass Führungskräfte nicht in vorgefertigte Schubladen passen, sondern dass jedes Individuum einzigartige Stärken und Entwicklungspotenziale hat. Auf Grundlage einer Potenzialanalyse wird ein maßgeschneidertes Entwicklungsprogramm entwickelt, das sowohl fachliche als auch persönliche Kompetenzen fördert. Diese individuellen Entwicklungspläne ermöglichen es Führungskräften, ihre einzigartigen Potenziale zu erkennen und gezielt weiterzuentwickeln, anstatt sich in vordefinierte Rollen zu zwängen. So können sie nicht nur ihre Karriereentwicklung vorantreiben, sondern auch gezielt ihre persönlichen Stärken für den Erfolg des Unternehmens einsetzen.

Welchen Einfluss hat systematische Führungskräfteentwicklung auf den Unternehmenserfolg?

Die gezielte Entwicklung von Führungskräften ist ein zentraler Erfolgsfaktor für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Gerade in Zeiten dynamischer Märkte, digitaler Transformation und wachsender Komplexität kommt der Qualität von Führung eine immer größere Bedeutung zu. Studien und Praxiserfahrungen zeigen eindeutig: Führung wirkt – und sie wirkt messbar. 

  • Führung und Unternehmensleistung: Zwischen der Führungsqualität und der Gesamtperformance eines Unternehmens besteht ein direkter Zusammenhang – insbesondere bei Umsatz, Produktivität und Rentabilität. Dennoch gelten aktuell nur rund 20 % der Führungskräfte als wirklich „führungsstark“. Weitere 30 % sind nicht optimal eingesetzt. Hier liegt enormes Potenzial für Unternehmen.¹ ³

     

  • Führung als Hebel für Profitabilität: Mehr als die Hälfte der Unternehmensprofitabilität lässt sich auf die Qualität der Führung zurückführen. Unternehmen mit starker Führung übertreffen den Branchendurchschnitt deutlich – sowohl in Effizienz als auch in finanziellen Kennzahlen.² ⁴
     
  • Investition in Führung lohnt sich: Organisationen, die systematisch in Führungskräfteentwicklung investieren und eine nachhaltige Führungskultur fördern, erzielen bis zu 25 % höhere Profitabilität im Vergleich zum Wettbewerb.¹ Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Führung ist somit keine Option – sondern eine Notwendigkeit.

Führungskräfteentwicklung – Trends, Maßnahmen und Konzepte für 2026 - 3 - Einfluss auf Unternehmenserfolg

  • Führung steigert den Umsatz pro Mitarbeitenden: Gezielte Entwicklungsprogramme für Führungskräfte wirken sich direkt auf die Produktivität aus: Unternehmen verzeichnen im Schnitt eine Umsatzsteigerung pro Mitarbeitenden von 37 %.⁵ Eine einheitliche, strategisch ausgerichtete Führungsausbildung zahlt sich damit auf allen Ebenen aus.
     
  • Führung als Motor für Veränderung: Führungskräfte mit hoher Reife und Wirkungskompetenz schaffen ein Umfeld, das Veränderungsbereitschaft und Innovation fördert – eine zentrale Voraussetzung in Zeiten fundamentaler Umbrüche durch Digitalisierung, neue Geschäftsmodelle oder agile Arbeitsformen.⁶ ⁷ 
  • Führung und Mitarbeiterbindung: Starke Führung erhöht das Engagement, die Zufriedenheit und die Bindung der Mitarbeitenden. Besonders jüngere Generationen erwarten eine moderne, wertebasierte Führungskultur. Teams mit wirksamen Führungskräften haben mehr als doppelt so viele engagierte Mitarbeitende wie jene mit schwacher Führung.⁸
     
  • Führung und Transformationserfolg: 60–70 % der Veränderungsprojekte in Unternehmen scheitern – häufig wegen mangelnder Führungsqualität. Systematische Führungskräfteentwicklung erhöht die Erfolgsquote deutlich. Insbesondere in Zeiten wachsender “Change Fatigue” (Veränderungsmüdigkeit), von der bereits mehr als 70% der Mitarbeitenden betroffen sind, braucht es neue, mitarbeiterorientierte Führungsansätze, die Sicherheit geben, Orientierung schaffen und Motivation erhalten.⁹ ¹⁰

Für Unternehmen ist angewandte systematische Führung und Führungskräfteentwicklung daher kein „Nice to have“ mehr, sondern ein erheblicher Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor geworden, der entscheidet, in welche Richtung sich ein Unternehmen zukünftig entwickelt. 

Ziele von Führungskräfteentwicklung

Eine geschlossene und einheitliche Führungskräfteentwicklung beinhaltet strategische und inhaltliche Ziele, die eng mit Unternehmenszielen, Marktanforderungen und der aktuellen Unternehmensreife verzahnt sind:

Strategische Ziele:

  • Zielabgleich und Reifeanalyse: Analyse von Unternehmenszielen, Marktanforderungen und Unternehmensreife mit der Führungsreife von Führungskräften
     
  • Strategie und Standards: Aufbau eines strategischen Weiterentwicklungsprogramms und Entwicklung von Führungsstandards, um die Unternehmensziele einheitlich umsetzen zu können 
     
  • Kontinuität und Wirkung: Kontinuierliche Weiterentwicklung des vorhandenen Führungskräftepotenzials im Unternehmen, inkl. Fortschrittsbetrachtung und Erfolgsmessung 
     
  • Retention von Schlüsselkräften: Nachhaltige Bindung von Schlüsselführungskräften an das Unternehmen 
     
  • Nachfolgeplanung: Aufbau eines Führungskräftepools mit Förderung von Talenten und Potenzialen zur Sicherung der Führungsnachfolgeplanung  
  • Zukunftsfähigkeit stärken: Stärkung von Ergebnisorientierung, Wettbewerbsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und Innovationsoffenheit durch eine agile und zukunftsorientierte Führungskultur 

Führungskräfteentwicklung – Trends, Maßnahmen und Konzepte für 2026 - 1 - Strategische Ziel

Inhaltliche Ziele:

  • Basiskompetenzen stärken: Entwicklung elementarer Führungskompetenzen wie Weiterentwicklungs-, Entscheidungs-, Delegations- und Teamkompetenz, inkl. erfolgskritischer Führungsprinzipien 
     
  • Lernkultur etablieren: Etablierung systematischer Ansätze, um Teams und Mitarbeitende kontinuierlich weiterzuentwickeln, inkl. Re-Skilling (Neuerwerb von Kompetenzen) 
     
  • Gruppendynamik verstehen: Sensibilisierung für die Analyse und Umsetzung gruppendynamischer Prozesse, um die eigene Führungswirkung zu skalieren 
     
  • Konfliktlösungskompetenz: Förderung von präventiver und aktiver Konflikt- und Problemlösekompetenz in komplexen Situationen 
     
  • Emotionale Stärke: Stärkung von emotionaler Intelligenz und Resilienz von Führungskräften  
  • Systemisches Denken: Entwicklung systemischen Denkens für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung 

In unseren Praxisbegleitungen von Unternehmen zeigt sich, dass gezielte Führungskräfteentwicklung und hohe Führungsqualität dazu führen, dass überdurchschnittliche Ergebnisse für Unternehmen erzielt werden können. Zudem zeigt sich, dass die erworbenen Kompetenzen die Resilienz von Führungskräften im volatilen Alltag stärken und helfen, Überforderungen gezielt zu vermeiden.

Führungskräfteentwicklung – 14 Inhaltliche Ziele

Konzepte und Methoden der Führungskräfteentwicklung

Um die genannten Ziele zu erreichen, sollten Unternehmen auf wirkungsvolle Konzepte und Methoden der Führungskräfteentwicklung setzen. Moderne Konzepte zur Führungskräfteentwicklung umfassen weit mehr als isolierte Trainingsmaßnahmen. Statt einzelne Führungskräfte innerhalb eines engen Zeitrasters nur zu trainieren und dann in die ungesteuerte Umsetzung zu entlassen, umfassen erfolgreiche Konzepte eine geschlossene Systematik zum Auf- und Ausbau wirkungsvoller Kompetenzen und zur Verbesserung der gesamten Führungs-, Leistungs- und Zusammenarbeitskultur: 

  • Bedarfsanalyse und Zielsetzung: Identifikation der Entwicklungsbedarfe auf individueller und organisationaler Ebene mit spezifischen Zielsetzungen 
    Beispiel: Eine Unternehmensleitung erkennt durch Mitarbeiterbefragungen, dass junge Führungskräfte Schwierigkeiten im Umgang mit hybriden Teams haben. Auf dieser Basis wird ein spezifisches Entwicklungsziel formuliert: „Aufbau hybrider Führungskompetenz im mittleren Management.“

     

  • Maßnahmenplanung: Entwicklung eines systematischen Programms aus verschiedenen Entwicklungsformaten, das auf Zielsetzungen und Führungsreife abgestimmt ist. Ein wesentlicher Fokus wird dabei auch auf lernpsychologische Erfolgskriterien der Weiterentwicklung gelegt, um Transformationen zum Erfolg zu führen 
    Beispiel: Ein produzierendes Unternehmen entwickelt ein mehrstufiges Lernprogramm für Bereichsleiter:innen, das aus Online-Modulen, Präsenz-Workshops und Peer-Coaching besteht, um deren Führungsreife stufenweise zu stärken. 

Führungskräfteentwicklung – Trends, Maßnahmen und Konzepte für 2026 - 8 - Entwicklungsprozess

  • Durchführung: Umsetzung der Maßnahmen mit regelmäßigem Praxistransfer, Monitoring, Vertiefung, Fortschritts- und Ergebnis-Feedback 
    Beispiel: Während eines Führungskräftetrainings erhalten Teilnehmende nach jedem Modul praxisnahe Aufgaben, die sie im Arbeitsalltag anwenden, dokumentieren und im nächsten Modul reflektieren. 
     
  • Evaluation und Transfer: Messung der Wirksamkeit und Sicherstellung der nachhaltigen Anwendung 
    Beispiel: Ein Unternehmen erhebt nach Abschluss eines einjährigen Entwicklungsprogramms systematisch Feedback von Teilnehmenden, Mitarbeitenden und Vorgesetzten und gleicht dieses mit zuvor definierten KPIs ab, um den Trainingserfolg zu bewerten und nachzusteuern. 

Programme und aktuelle Schwerpunkte zur Führungskräfteentwicklung

Erfolgreiche Programme zur Führungskräfteentwicklung kombinieren systematisch Methoden und Formate, um maximalen Weiterentwicklungserfolg zu erzielen: 

  • Einstellungs- und Verhaltensprogramme: Gemeinsame Erarbeitung der aktuellen Ausgangslage, Zielbild von Führung, Führungskräftestandards und Führungsprinzipien mit kontinuierlichen Sprints und Feedback-Runden 
    Beispiel: In einem internationalen Konzern erarbeiten Top-Führungskräfte gemeinsam mit HR ein neues Führungsleitbild, das anschließend in Sprintformaten mit den nächsten Ebenen ausgerollt wird.
     
  • Coaching-Programme: Individuelles oder Gruppen-Coaching durch interne oder externe Coaches zur Bearbeitung aktueller Führungsherausforderungen 
    Beispiel: Eine Führungskraft aus dem Vertrieb erhält über sechs Monate ein Executive-Coaching zur besseren Bewältigung von Führungsverantwortung in einem Transformationsprozess. 
     
  • Mentoring-Programme: Erfahrene Führungskräfte (intern oder extern) geben ihr Wissen an weniger erfahrene weiter und unterstützen diese beim Aufbau ihres Netzwerks und ihrer Führungskompetenzen 
    Beispiel: Eine Nachwuchsführungskraft wird über ein internes Mentoring-Programm einer erfahrenen Bereichsleitung zugeteilt und erhält regelmäßige Sparring-Termine sowie Zugang zu strategischen Projekten. 

Führungskräfteentwicklung – Trends, Maßnahmen und Konzepte für 2026 - 10 - Programme

  • Trainings zur emotionalen Intelligenz und Führungsstandards: Training der Führungsstandards sowie sozialer und kommunikativer Fähigkeiten, insbesondere das Rollenverhalten, in der wirkungsvollen Kommunikation und im Konfliktverhalten 
    Beispiel: Führungskräfte nehmen an einem interaktiven Training teil, das den Umgang mit schwierigen Mitarbeitergesprächen über Rollenspiele und Videoanalysen schult.
     
  • 180- bis 360-Grad-Feedback: An Unternehmen, deren Ziele und Aufgaben angepasste, strukturierte Rückmeldungen von Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitenden zur Identifikation von Stärken, Entwicklungsfeldern, Fortschritten und Maßnahmen 
    Beispiel: Vor dem Start eines individuellen Entwicklungsprogramms wird ein 360°-Feedback erhoben, das als Grundlage für Zielvereinbarungen und Coaching dient.
     
  • Cross-Functional Projects: Förderung von bereichsübergreifendem Denken, Zusammenhängen, Prozessen, Auswirkungen und Zusammenarbeit im Unternehmen durch projektbasiertes Lernen 
    Beispiel: Führungskräfte aus Einkauf, IT und HR arbeiten an einem interdisziplinären Innovationsprojekt zur Optimierung digitaler Schnittstellen und berichten regelmäßig an die Geschäftsleitung.
     
  • Resilienztraining: Entwicklung von Belastbarkeit und Strategien zum Umgang mit Stress, Volatilität, Unsicherheiten und Veränderungen 
    Beispiel: Im Rahmen eines Leadership-Health-Programms durchlaufen Führungskräfte ein Resilienz-Training mit Fokus auf Selbstführung, Stressbewältigung und Achtsamkeit im Führungsalltag.

Die wichtigsten Themen und Trends in der Führungskräfteentwicklung

Die Führungskräfteentwicklung steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Die folgenden Themen werden in den kommenden Jahren maßgeblich Einfluss darauf nehmen, wie Unternehmen Führung verstehen, entwickeln und in der Organisation verankern:

  • Personalisierung statt Standardprogramme: Maßgeschneiderte Weiterentwicklungspfade basierend auf Unternehmenszielen, Marktsituation, individuellen Stärken und Entwicklungsfeldern statt Maßnahmen von der Stange.
  • Skill-Mapping und Skill-Analytics: Datenbasierte Identifikation und gezielte Entwicklung erfolgskritischer Führungskompetenzen. Zunehmender Fokus auf aktivem Re-Skilling von Kompetenzen aufgrund erheblicher Veränderungen durch Digitalisierung, KI und neuer Berufsfelder. 
     
  • Micro-Learning und Just-in-time-Entwicklung: Kurze, bedarfsorientierte Lerneinheiten und Lernsprints, die in den Arbeitsalltag integriert werden. Dieser Ansatz wird durch insgesamt schnellere Zyklen, Entwicklungen und Datenverfügbarkeit zu einem starken Wettbewerbsvorteil. 
     
  • Community-basiertes Lernen: Etablierung von Peer-Networks und Lerngemeinschaften zur kontinuierlichen Unterstützung, inkl. kollegialer Beratung. 
     
  • Virtual Reality und Simulationen: KI-gestützte, fesselnde und alle Sinne umfassende Lernerfahrungen (immersiv) für das Training praxisnaher und komplexer Führungssituationen mit Augmented oder Virtual Reality. 

Führungskräfteentwicklung – Trends, Maßnahmen und Konzepte für 2026 - visual selection

Die strategische Bedeutung von Führungskräfteentwicklung in der Organisationsentwicklung

Unsere Beobachtungen aus der Praxis zeigen deutlich: Systematische Führungskräfteentwicklung entfaltet ihre größte Wirkung, wenn sie nicht als isolierte HR-Maßnahme betrachtet wird, sondern integrativ in die gesamte Organisations- und Unternehmensentwicklung eingebettet ist.   

Richtig implementiert kann eine systematisch verankerte Führungsentwicklung messbar die Erfolgsraten von Transformations- und Change-Prozessen verbessern. Gleichzeitig beobachten wir häufig deutliche Fortschritte in den Bereichen Profitabilität, Effizienz, Produktivität, Wettbewerbsstärke und Innovationsfähigkeit. 

Organisationen, die Führung nicht dem Zufall überlassen, sondern strategisch entwickeln, sind langfristig erfolgreicher. Entscheidend ist dabei, passgenaue Konzepte, Programme und Methoden zu wählen, die exakt auf die spezifischen Herausforderungen und Ziele des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten sind – und diese mit Konsequenz umzusetzen. 

Unsere Rolle als Innovation Hub und Managementberatung für die Entwicklung und Etablierung von Führungskräfteentwicklung

Fundierte Basis: Unsere Rolle als erfahrene Managementberatung

Als erfahrene Management- und Unternehmensberatung mit langjähriger Expertise in der Arbeit mit mittelständischen Unternehmen kennen wir die Herausforderungen, Strukturen und Dynamiken unserer Kunden in der Tiefe und Breite. In den Bereichen Unternehmensentwicklung, Wachstumsprozesse, Reorganisation, Digitalisierung und Führung begleiten wir Organisationen strategisch wie operativ – mit dem Ziel, nicht nur bestehende Strukturen zu optimieren, sondern nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen, Veränderungsprozesse wirksam zu gestalten und Resilienz gegenüber komplexen Anforderungen zu fördern. Diese Nähe zur Praxis bildet die Grundlage, um unsere Kunden wirklich zu verstehen – und gemeinsam passgenaue Lösungen zu entwickeln.

Führungskräfteentwicklung – Trends, Maßnahmen und Konzepte für 2026 - BrainersHub

Zukunft gestalten: Unser Anspruch als Innovation Hub

Unternehmen stehen heute vor massiven Herausforderungen – ausgelöst durch den digitalen Wandel, neue Formen der Arbeit, externe Unsicherheiten, sich wandelnde Mitarbeiterbedürfnisse und dynamische Marktveränderungen. Diese Entwicklungen wirken auf allen Ebenen der Organisation – intern wie extern – und zeigen: Der Status quo bietet keine ausreichende Grundlage mehr, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.  
 
Genau deshalb haben wir unseren Beratungsansatz gezielt weiterentwickelt und verstehen uns bei BrainersHub als Innovation Hub: Wir begleiten Unternehmen dabei, Transformationsprozesse nicht nur zu bewältigen, sondern strategisch zu gestalten. Unser Ansatz verbindet fundierte Analyse mit zukunftsorientierter Konzeption und pragmatischer Umsetzung. Durch gezielte Impulse, individuelle Methoden und passgenaue Werkzeuge stärken wir die Fähigkeit von Organisationen, sich wirksam zu erneuern – kulturell, strukturell und strategisch. So unterstützen wir unsere Kunden dabei, Innovationskraft systematisch zu verankern, Veränderungsfähigkeit auszubauen und langfristige Resilienz zu entwickeln. 

Quellen:

1 Studie 2017, Internationale Hochschule Bad Honnef Bonn (IUBH)  

https://www.bildungsspiegel.de/news/personalfuehrung-planung-entwicklung/911-fuehrung-beeinflusst-profitabilitaet-von-unternehmen-entscheidend/  

3 What the Best Leadership Teams Do Right, Harvard Business Review, 2024 

4 Branchenübergreifende Wettbewerbsanalyse direkter Wettbewerber, BrainersHub, 2023 

5 Annual Global Market Winners 2024, PwC-Studie 

6 Leadership Reframed for the Workplace of the Future”, Harvard Business Publishing, 2022 

7 Kienbaum Brave Leadership Studie, 2023 

8 Gallup-Studie 2024 

9 Top 5 Priorities for HR Leaders in 2025, Gartner Studie 

10 Harvard Business Manager 3/25 

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